"Busunfall mit vielen Toten und Verletzten"
...Immer wieder sind solche Meldungen in den Nachrichten und Zeitungen zu finden – wie Anfang dieser Woche der Busunfall in Dresden mit 30 verletzten Personen, zwei davon schwer.
Solche Ereignisse sind unvorhergesehen, „immer plötzlich“ und dennoch müssen die Rettungskräfte darauf vorbereitet sein.
Das „Zusammenspiel“ der einzelnen Rettungskomponenten muss trainiert werden und bspw. Feuerwehren sind gezwungen, in teils sehr komplexer praktischer Ausbildung ihre Zusammenarbeit zu vertiefen, um eine Rettung der Verletzten zu gewährleisten, letztendlich auch um Tote zu bergen.
Diese Ausbildungen sind mit großem Aufwand verbunden und finden auch nur sehr selten im öffentlichen Raum statt.
Die Feuerwehren Haßleben und Gerswalde hatten dazu am 13.09.2024 eine gemeinsame Ausbildung mit dem Schwerpunkt „Technische Hilfeleistung“ vereinbart, um ihre Zusammenarbeit und die mit weiteren Rettungskräften zu festigen. Diese beiden Wehren haben mit der Bundestraße 109 und der Landstraße 24 stark ausgelastete Verkehrswege im Einzugsbereich. Eigentlich war „nur“ die Befreiung aus einer Zwangslage, die Rettung aus einem verunfallten PKW, geplant, doch bei der Vorplanung wurde schnell klar, dass dafür keine zwei Feuerwehren benötigt würden.
Nachdem Timo Mende, der Ortsvorsteher und Ortswehrführer der Feuerwehr Haßleben, den Vorschlag unterbreitete, doch einen Teil der Verkehrswege der ehemaligen VEB SZM Haßleben (KIM – „Kombinat Industrielle Mast“) für diese Ausbildung zu nutzen, nahm „das Unglück“ seinen Lauf.
Für ein zu erstellendes Unfall-Szenario konnte sowohl das Gerswalder Busunternehmen von Rainer Kaczmarek und auch das Transport-Unternehmen CSG Cars-Service Gerswalde GmbH mit Mathias Uhde gewonnen werden. Ein Ziel der Ausbildung war, die Zusammenarbeit der Feuerwehren zu trainieren, dabei das Handling mit unterschiedlichen Rettungsgeräten zu festigen und auch die Sensibilisierung und Vorbereitung der Einsatzkräfte im Umgang mit vielen Verletzten. Dazu konnte nicht nur die Unterstützung des Landkreises Uckermark (Ordnungsamt SG 321 – Brand- und Katastrophenschutz/Rettungsdienst) gewonnen werden, sondern auch die Mitarbeit unserer DRK-Einsatzkräfte in ihrer Form der SEE-SAN-Einheit (Schnelleinsatzeinheiten-Sanität), bestehend aus Kräften der DRK-Bereitschaften aus #Templin, #Prenzlau und #Melzow.
Um das Einsatzbild zu komplettisieren, konnten im Vorfeld 11 Angehörige der Ortschaft Haßleben und 2 Gymnasialschülerinnen „überzeugt werden“, bei dieser Unfalldarstellung als Verletzte mitzuwirken. Um dem Szenario die entsprechenden Verletzungen zum Ausdruck zu bringen, wurden die Darsteller*innen durch RUD (realistische Unfalldarstellung) mit teils schweren Verletzungen optisch moduliert. Dieses „Schminken“ übernahm vor dem Geschehen eine Auszubildende der UBS (Uckermärkische Bühnen Schwedt), die dann selbst „ein Opfer“ in dem Geschehen mimte.
Mit weiteren Dummies, wie ein Baby, einem Kleinkind und zwei Erwachsenen stieg die Anzahl der "Opfer" auf eine beachtliche Anzahl von Verletzten und Toten.
Unsere DRK-Einsatzkräfte „spielten“ in voller Ausdehnung ihre Rolle in diesem äußerst umfangreichen Übungs-Szenario als sanitätsdienstliche Einheiten.
Im ernsten und strukturierten Übungsmodus versorgten, übernahmen und transportierten sie die Unfallopfer aus dem Gefahrengebiet.
Für alle Beteiligten eine äußerst herausfordernde und lehrreiche Übung, die die Zusammenarbeit der DRK-Einheiten und Feuerwehren bis ins Detail schulte.
Wolfram Hoppe, Feuerwehr Gerswalde
Steffi Schwarz, DRK Melzow
Bilder: beteiligte Feuerwehr, DRK intern